Der Informationsfluss im BIM: Standards BS 1192 und Pas 1192-2 (Teil 1)
BIM und virtuelles Modell: Entwicklung und Informationsfluss innerhalb des Common Data Environment (CDE) nach BS 1192 und Pas 1192-2. Blöcke WIP (Work in Progress) und Shared
Bei der Erstellung eines virtuellen BIM-Modells ist es entscheidend, den korrekten Informationsfluss festzulegen.
Das Ziel des sicheren Austauschs von Daten und Entwurfsentscheidungen zwischen verschiedenen Projektteams wird durch gemeinsam genutzte virtuelle Gebäudemodelle garantiert, die miteinander interagieren können.
Diese Möglichkeit wird technisch zwischen verschiedenen Softwareprodukten geteilte Datenformate garantiert: Das bekannteste und verbreitetste ist sicherlich das IFC-Format (siehe Art. “IFC was ist das und für welchen Zweck wird es verwendet? Welche Verbindung besteht mit BIM?”).
Es werden virtuelle Gebäudemodelle erzeugt, die miteinander kommunizieren können und einen „Modellverband“ bilden, jedes einzelne davon mit einem Hauptanwendungsbereich: Architektur, Struktur, Anlagenbau usw. (siehe Art. “Evolution von BIM und virtuellem Gebäudemodell”).
Common Data Environment (CDE) gemäß BS 1192 und Pas 1192-2
Die Pas 1192-2:2013, die von der British Standard Institution veröffentlicht wurden, sind Teil einer großen Anzahl von Richtlinien und organisch gestalteten Normen. Die folgende grafische Darstellung verdeutlicht diese beiden Aspekte.
Diese Darstellung wird durch Überlappen der folgenden zwei Schemata erhalten:

Projektfluss nach Pas1192-2

CDE nach Pas1192-2
Die Realisierungs-Phasen des virtuellen Prototyps des Gebäudes (Erzeugung, Entwicklung und Wechselbeziehung zwischen Modellen) erfolgen in einem Bereich, der als Common Data Environment (CDE) bezeichnet wird.
Im CDE ist es notwendig, Prozesse und Verfahren zur Definition von Formen, Modalitäten, Rollen und Verantwortlichkeiten zu beschreiben, mit denen sich kollaborative Beziehungen zwischen verschiedenen beteiligten Technikern entwickeln.
Die zahlreichen Richtlinien und die Notwendigkeit von Pilotprojekten entstehen als Unterstützung der umfangreichen „Fallstudien“ die im täglichen Leben entstehen können.
Die britische Regulierungsbehörde bietet in der Tat, eine gut strukturierte Organisation gemeinsam genutzter Daten. Jeder Betriebsmodus ist formalisiert: vom Dateinamen zur Organisation der Archive bis zur Modalität des Datenaustausch.
Der „Kern“ des CDE besteht aus 4 Teilbereichen, die durch einen Informationsfluss miteinander verbunden sind, beginnend mit den „Arbeitsbereichen“ (Work in Progress) bis hin zum Archivbereich am Ende.

Collaborative-Working
Die vier Teilbereiche der Common Data Environment
Work in Progress: hier befinden sich die Bereiche „in Bearbeitung“, die sich auf verschiedene Anwendungsbereiche beziehen, wie z. B. der Bereich des architektonischen Entwurfs, Tragwerksberechnung usw. In jedem Bereich wird ein Teil des Projekts und die entsprechende Dokumentation erstellt. Dieser bleibt solange im Bereich, bis er ein bestimmtes Entwicklungsniveau erreicht, dann wird er den anderen Projektteams zur Verfügung gestellt.
Bevor das Ziel erreicht wird, steht die gesamte Dokumentation nur dem technischen Team des Bereichs zur Verfügung.
Shared: ist der Bereich, in dem die verschiedenen Entwurfsteams die nachfolgenden Baufortschritte der verschiedenen Entwicklungsphasen hinterlegen und teilen. In dieser Phase ist das Projekt noch in Bearbeitung. Die Dokumentation, die zyklisch von den Beteiligten des Teams hinterlegt und eingesehen wird, erlaubt es allen, sich schnell an Änderungen und Verbesserungen jedes Entwerfers anzupassen.
Published Documentation: hier wird die vervollständigte Projektdokumentation der verschiedenen Entwurfs-Teams geteilt und vom Kunden genehmigt. Die hinterlegte Dokumentation ist für die Realisierungs-Phase geeignet.
Archive: ist der Bereich, wo alle Entwurfsinformationen des realisierten Produkts gespeichert werden, mit den planerischen bis hin zu den gesetzlichen und rechtlichen Anforderungen.