Schnitte in der Architektur
Wie man Schnitte korrekt und schnell mit Hilfe einer BIM-Software für die Architektur erstellt
In der Architektur sind Schnitte wesentliche technische Bauzeichnungen zur Darstellung eines bestehenden oder geplanten Bauwerks.
Um den Schnitt eines Gebäudes mit einer CAD-Software zu erstellen, muss man vom Grundriss ausgehen, die Schnittebene auswählen und den Plan manuell realisieren. Für jeden zu realisierenden Schnitt ist ein ähnliches Vorgehen erforderlich.
Durch den Einsatz einer BIM-Software für den architektonischen Entwurf wird dieser Prozess automatisch und lässt keinen Raum für Fehler.
Sehen wir nun im Detail, was Schnitte genau sind und wie man diese mit Hilfe von BIM-Softwares erstellt.
Was sind Schnitte in der Architektur?
In einer architektonischen Zeichnung bezeichnet der Begriff Schnitt eine orthogonale Projektion eines Gebäudes, die von einer vertikalen Ebene, d.h. senkrecht zur Horizontlinie, geschnitten wird.
Diese Art der zweidimensionalen Darstellung ermöglicht eine Kontrolle der Raumverteilung auf den verschiedenen Stockwerken der vertikalen Verbindungselemente (wie z. B. Treppen, Aufzüge, Rampen usw.), der Strukturen (Decken, Wände, Stützen usw.) und der Höhenunterschiede, wobei sowohl die Innenräume als auch die Außenräume angezeigt werden.
Im Grunde gibt es keinen Unterschied zwischen Grundriss und Schnitt, da es sich bei beiden um orthogonale Projektionen auf eine Schnittebene handelt, die orthogonal zum Objekt verläuft. Der Grundriss eines Gebäudes ist in der Tat auch ein Schnitt auch wenn dieser, aus einer horizontalen Ebene gewonnen wird.
Im Allgemeinen wird die Schnittebene so gewählt, um möglichst viele Informationen für das Verständnis des Bauwerks zu liefern, und muss in geeigneter Weise im Grundriss angegeben werden (üblicherweise mit Strichpunktlinie vermerkt).
Um die geschnittenen Bauteile von anderen Darstellungsbestandteilen zu unterscheiden, wie z.B. bei der Grundriss-Darstellung, verwendet man verschiedene Linienarten und Linienbreiten (breite Linien für geschnittene Teile, schmale Linien für nicht geschnittene Darstellungsbestandteile und gestrichelt für Objekte, die nicht sichtbar sind, die jedoch in der Zeichnung dargestellt werden sollten) sowie Füllmuster (gestrichelt oder durchgezogen).

Längsschnitt mit Edifcius realisiert
Für das Verständnis der Zeichnung ist es immer ratsam, auch den Maßstab der Darstellung anzugeben, der je nach dem Grad der Detaillierung und dem Zweck, den man mit der Zeichnung vermitteln möchte, gewählt wird.
Der Maßstab wird wie Folgt verwendet:
- 1:25.000, 1:50.000 für topographische Darstellungen;
- 1:10.000, 1:5.000 für Darstellungen auf territorialer/kommunaler Ebene;
- 1:500 für den Übergang vom städtebaulichen zum architektonischen Maßstab;
- 1:200 für die Vorentwurfszeichnung;
- 1:100 für das Architekturprojekt;
- 1:50 für das Ausführungsprojekt;
- 1:20, 1:10, 1:5 für Details und konstruktive Details;
- 1:1 für Details, die eine lebensgroße Darstellung erfordern.
Welche Arten von Schnitte werden in Architekturzeichnungen verwendet?
Es werden drei Arten von Schnittebenen unterschieden:
- Waagerechte,
- Senkrechte,
- Schräge.
Diese Unterscheidung bezieht sich auf die Art der Neigung der Ebene in Bezug auf die Basis des geschnittenen Körpers. Die in der Architektur am häufigsten verwendeten sind waagerechte Schnitte (besser bekannt als Grundrisse) und senkrechte Schnitte (allgemeiner als Schnitte bezeichnet).
Darüber hinaus gibt es:
- Segmentierte Ansichten, bei denen die Schnittlinie nicht gerade verläuft, sondern an einem bestimmten Punkt in ihrem Verlauf nach vorne oder hinten verschoben wird, wodurch ein anderer Bereich als der ursprüngliche durchschnitten wird. Diese Art von Schnitt ist in der Architektur weit verbreitet, insbesondere wenn mehrere Bereiche des Projekts in einem einzigen Schnitt dargestellt werden sollen;
- Längsschnitte, wenn der Schnitt parallel zur Längsseite des Gebäudes verläuft;
- Querschnitte, wenn die Schnittebene parallel zur kurzen Seite des Gebäudes verläuft;
- Bauabschnitte, wenn der Detaillierungsgrad für die Darstellung der Bauteile eines Gebäudes nützlich ist.
Schnitte werden nicht nur in orthogonalen Ansichten verwendet, sondern es gibt auch axonometrische oder perspektivische Darstellungen.

Dreidimensionale-Schnittzeichnung mit Edificius realisiert
Wie man einen Schnitt zeichnet: die Vorteile der Verwendung einer BIM-Software
Um einen Schnitt zu zeichnen, muss man sich vorstellen, dass man das Gebäude mit einer imaginären Ebene buchstäblich in zwei Hälften schneidet, einen Teil entfernt und alles zeichnet, was von der Ebene geschnitten wird und alles, was in der Ansicht mit der orthogonalen Ansichtsmethode zu sehen ist. Ziel ist es, die inneren Teile sichtbar zu machen.
Mit einer BIM-Software ist es nicht mehr notwendig, Schnitte manuell zu zeichnen, sondern es genügt, die Schnittlinie mit Hilfe einer speziellen Funktion der Software anzugeben, um automatisch die gewünschte Ansicht zu erzeugen. Das Resultat ist keine statische Zeichnung, sondern eine dynamische Ansicht, die mit dem 3D-BIM-Modell verbunden ist und bei Änderungen automatisch aktualisiert wird.
Das bedeutet, dass wenn ich bereits die Schnitte erstellt habe und beispielsweise die Höhe der abgehängten Decke oder die Anordnung der Innenwände ändern möchte, nicht alle Zeichnungen erneut erstellen muss, da in dem Moment, in dem ich das 3D-Modell ändere, auch alle von mir erstellten Ansichten automatisch und in Echtzeit aktualisiert werden.
In der Tat ist es mit einem 3D-Modell eines Gebäudes möglich, endlose Schnitte (sowie Grundrisse und Ansichten) zu generieren und ständige Entwurfsänderungen vorzunehmen, ohne auf die bereits erstellten Zeichnungen zurückgreifen zu müssen.
Darüber hinaus kann ich den Zeichenstil (Schwarz-Weiß, Farbe, Graustufen usw.), die Linienstärken, die Füllmuster, die Darstellung der Einrichtung usw. an meine Bedürfnisse anpassen und Ausführungspläne mit Grafiken, fotorealistischen Renderings und 3D-Ansichten erstellen.

Ausführungsplan mit Edificius realisiert
All dies ist ein großer Vorteil für den Planer und bedeutet Zeitersparnis und eine deutliche Reduzierung von Darstellungs- und Entwurfsfehlern. Die Möglichkeit, alle benötigten Schnitte in Echtzeit zu generieren, ermöglicht eine bessere Kontrolle und eine sorgfältigere und kritischere Überprüfung aller Entwurfsentscheidungen.
Weitere Informationen zum Erstellen von Projektunterlagen aus dem 3D-Architekturentwurf finden Sie in diesem ausführlichen Artikel.