Die PAS 1192 verschwinden: die englischen BIM-Vorschriften werden in der ISO 19650 integriert
Die PAS 1192 für die Verwaltung der Bauwerksinformationen mittels BIM werden nicht mehr durch die BSI entwickelt. Sie werden direkt in der ISO 19650 übernommen
Mit einer Mitteilung auf ihrere Webseite kündigt die British Standards Institution die Unterbrechung ihrer Revisionstätigkeit der PAS 1192-2 und PAS 1192-3 an.
Gemäß des BSI-Berichts werden in Kürze die ersten beiden internationalen BIM-Vorschriften veröffentlicht:
- BS EN ISO 19650-1 Organisation der Informationen von Bauwerken – Informationsverwaltung bei BIM-Verwendung Teil 1: Konzepte und Prinzipien (Concepts and Principles)
- BS EN ISO 19650-2 Organisation der Informationen von Bauwerken – Informationsverwaltung bei BIM-Verwendung Teil 2: Entwurfs- und Konstruktionsphase eines Gebäudes (Delivery phase of assets)
Diese zwei Vorschriften werden jeweils die BS 1192 (Prinzipien) und die PAS 1192-2 ersetzen.
Anfang 2020 werden voraussichtlich weitere internationale BIM-Vorschriften veröffentlicht, wie:
- BS EN ISO 19650-3 Organisation der Informationen von Bauwerken – Informationensverwaltung bei BIM-Verwendung Teil 3: Wartungs- und Instandhaltungsphase eines Gebäudes (Operational phase of assets)
- BS EN ISO 19650-5 Organisation der Informationen von Bauwerken – Informationsverwaltung bei BIM-Verwendung Teil 5: BIM-Spezifikationen für Sicherheit, digitale gebaute Räume und effiziente Verwaltung der Gebäude,
welche Teil 3 ersetzen.
Nach Absprache aller Beteiligten (UK BIM Alliance, the Home Nations Working Group, the Department of Business, Energy and Industrial Strategy and the Centre for Digital Built Britain), wurde von der BSI festgelegt, dass die Revisionstätigkeit der PAS 1192 Teil 2 und 3 unterbrochen werden sollte, um Verwirrungen auf dem Markt sowie zusätzliche Kosten zu vermeiden.
Ant Burd, Verantwortlicher für BSI Built Environment, hat wie folgt Stellung genommen:
“Wir bedanken uns für die hervorragende Arbeit unserer Experten, welche an der Entwicklung dieser BIM-Standards beteiligt waren. Ihre Fähigkeiten und Kenntnisse haben dazu beigetragen, dass das Vereinigte Königreich durch die BSI den Weg für die Standards geebnet hat, die den Bedürfnissen der Informationen des Gebäudemodells entsprechen. Ich habe keine Zweifel, dass diese Entwicklung im Baubereich auch in den kommenden Jahren weitergehen wird“.
Die PAS werden daher keine treibende internationale Rolle mehr haben und zumindest in ihrer heute bekannten Form verschwinden.
BSI-, ISO- und CEN-Vorschriften
Wie bereits bekannt sind die PAS (Publically Available Specification) Vorschriften, welche von der BSI in einer öffentlichen Bewertungsphase erstellt wurden, um sofort auf die spezifischen Bedürfnisse des Produktionssektors zu antworten (diese können als „Vor-Normen“ definiert werden).
Die PAS der Serie 1192 (Teil 2, 3, 4, 5), insbesondere als Entwicklung und Evolution der BS 1192: 2007 + A3: 2016, wurden als Antwort auf die Notwendigkeit der britischen Regierung der Einführung der BIM-Methodik in der nationalen Bauindustrie veröffentlicht und sind frei herunterladbar.
Seit geraumer Zeit hat die ISO (International Organization for Standardization – Internationale, nichtstaatliche und unabhängige Normungsorganisation – ein ausschließlich aus jeweils einem nationalen Normungsgremium zusammengesetztes network, das aktuell 163 Mitglieder zählt) daran gearbeitet, internationale Rechtsvorschriften für die BIM-Methodik zu definieren, welche auch als Referenz für länderübergreifende Ausschreibungen dienen.
Diese Arbeit ist nun beendet, daher haben die BSI-Vertreter ihre nationalen technischen Vorschriften (die PAS der Serie 1192) zurückgezogen, um das gleichzeitige Vorhandensein verschiedener technischer Vorschriften mit dem gleichen Thema auf ihrem Markt zu vermeiden.
Auch das CEN, das Europäische Komitee für Normung, befasst sich mit diesem Thema: Aufgrund spezifischer internationaler Vereinbarungen (Vienna Agreement) wird dieses die Normen ISO der Serie 19650 ohne Änderungen übernehmen, möglicherweise mit einem begleitenden Dokument (Norm oder technischer Bericht) zur Integration und Aufklärung.
Was ist ein Standard?
Standards sind Vorschriften und liefern:
- Anforderungen
- Vertiefungen
- Leitlinien
bezüglich eines bestimmten Anwendungsbereichs, um die Eignung von Materialien, Produkten, Prozessen und Dienstleistungen für ihren Zweck zu garantieren.
Der Standard garantiert also, dass Produkte und Dienstleistungen sicher, zuverlässig und von guter Qualität sind.
Normen sind zusätzlich zu Nummern, mit Abkürzungen identifiziert.
La sigla indica da chi è stata elaborata ed il proprio livello di validità.
Die wichtigsten Abkürzungen, welche die Normen kennzeichnen, sind:
- EN: identifiziert vom CEN (Comité Européen de Normalisation) erstellte Normen. EN-Normen müssen von CEN-Mitgliedstaten angenommen und umgesetzt werden, wobei ihre Abkürzungen, um ein Beispiel zu nennen, für Deutschland DIN EN werden. Diese Normen werden verwendet, um technische Vorschriften in ganz Europa zu standardisieren, damit diese Regeln im Einklang mit nationalen Normen stehen;
- ISO: identifiziert Normen, welche von der ISO (International Organization for Standardization) erstellt werden. Diese Normen sind weltweit anwendbar. Jedes Land kann entscheiden, ihren Stellenwert zu verstärken, indem diese als eigene nationale Standards übernommen werden. In Fall von Spanien ist die Abkürzung UNE ISO (oder UNE EN ISO, wenn die Norm auch auf europäischer Ebene angenommen wurde).