Wandaufbau: was es ist und wie man es berechnet
Der Wandaufbau definiert die Gesamtheit der Materialien, die eine undurchsichtige vertikale Gebäudehülle bilden. Sehen wir uns an, welcher am häufigsten verwendeten wird, wie dieser erstellt und berechnet werden kann
Die Planung des korrekten Wandaufbaus eines Gebäudes ist ein unverzichtbarer Schritt, um die Wärmeverluste zu begrenzen und eine Einsparung von wirtschaftlichen und energetischen Ressourcen zu gewährleisten.
In diesem Artikel schauen wir uns an, was ein Wandaufbau ist, wie es berechnet wird und wie es hilfreich sein kann, eine BIM-Software für die Gebäudeplanung zu verwenden.

Wandaufbau in Edificius definieren
Was ist ein Wandaufbau?
Unter einem Wandaufbau versteht man die Gesamtheit der Materialien (oder Materialschichten), aus denen die Gebäudehülle besteht.
In der Planungsphase bedeutet die Festlegung des Wandaufbaus, dass die für den Bau der Wand zu verwendende Materialien identifiziert und ihre genaue Position und Dicke auf der Grundlage spezifischer gesetzlicher und planerischen Kriterien bestimmt werden (Klimazone, in der sich das Gebäude befindet, Exposition, beabsichtigte Nutzung des Gebäudes, Nachhaltigkeit, Dauerhaftigkeit usw.).
Nachdem der Wandaufbau der Wand im Projekt festgelegt wurde, ist es immer ratsam, Überprüfungen durchzuführen, um zu prüfen, ob die getroffenen Entscheidungen mit den Bestimmungen der einschlägigen Normen übereinstimmen.
Zum Beispiel muss der Wandaufbau vorgegebene Werte und Eigenschaften wie Feuerbeständigkeit, Wärmedämmung, Schalldämmung usw. erfüllen.
Wandaufbau Außenwände
Die korrekte Planung des Wandaufbaus ist von entscheidender Bedeutung, um ein optimales Verhalten des gesamten Gebäudes, eine Ressourceneinsparungen und einen thermischen Komfort zu erreichen, der den Nutzern, gutes Wohlbefinden gewährleistet.
Hier sind einige Beispiele für den Wandaufbau von Außenwänden:
- Einschalig;
- Außen gedämmt;
- Innen gedämmt;
- mit Luftschicht;
- Trockenbauweise oder vorgefertigt;
- Vorgehängte hinterlüftete Fassaden.
Darüber hinaus ist auch ein Wandaufbau möglich, der sich aus einer Kombination von diversen Typen ergeben, wie z. B. Wand mit Außendämmung und einer Luftschicht.
In anderen Fällen können die Wände nachträglich geändert werden, z. B. bei einer einschaligen Außenwand, auf der ein Wärmedämmverbundsystem, oder bei einem zweischaligem Mauerwerk mit Luftschicht, die mit einer nachträglichen Einblasdämmung oder durch die Zugabe von vorgefertigten Elementen für hinterlüftete Fassaden ergänzt werden.
Berechnung des Wandaufbaus
Bei der Berechnung des Wandaufbaus werden die Wärmedurchgangskoeffizienten der Gebäudehülle, des Glaser-Verfahrens, der Wärmebrücken usw. ermittelt.
Der Wärmedurchgangskoeffizient einer Wand stellt ihre Fähigkeit dar, Wärme abzuleiten, bewertet auf einem Quadratmeter Gebäudehülle und einem Temperaturunterschied zwischen Außen- und Innenseite von 1 K.
In der Praxis ist dieser der Kehrwert der Wärmeleitfähigkeit und wird im Allgemeinen mit dem Buchstaben U gekennzeichnet und ihre Maßeinheit ist W/(m²*K), d. h. (Watt/Quadratmeter * Kelvin).
Der Wärmedurchgangskoeffizient wird berechnet, indem die Dicke der Materialschicht (in Metern) durch den Wert der Wärmeleitfähigkeit des Materials geteilt wird.
Diese Berechnung ist wichtig, weil:
- sein Wert darüber Aufschluss gibt, wie gut das von Ihnen verwendete Material, das Gebäude wirklich dämmt;
- es auch eine erhebliche Energieeinsparung ermöglicht;
- den Wärmeverlust verringert;
- Ressourcen werden optimiert.
Natürlich wird die Berechnung eines Wandaufbaus nicht mehr manuell durchgeführt, sondern es gibt spezielle Software, für die Energieanalyse und dynamische Gebäudesimulation, die Wärmebrückenberechnung, der Nachweis des Tauwassers in einem Bauteil (Glaser-Verfahren) usw. durchgeführt und alle für die Einreichung eines Projekts erforderlichen Dokumente automatisch erstellt werden können.
Auf diese Weise erstellen Sie den Wandaufbau der zu überprüfenden Wände und Decken, indem Sie die Materialien mit einem einfachen Drag&Drop aus dem Softwarearchiv laden und die gewünschte Dicke angeben.
Die Software berechnet in Echtzeit den Wärmedurchgangskoeffizient der Gebäudehülle und ermöglicht es Ihnen, die Temperaturbeständigkeit anzuzeigen und die Einhaltung der Grenzwerte vom Wärmedurchgangskoeffizient zu überprüfen.
Wie man einen Wandaufbau definiert
Wenn Sie sich der Welt des BIMs nähern oder bereits BIM-Softwares verwenden, wissen Sie bereits, dass das 3D/BIM-Modell des Projekts, alle Informationen enthält, die für seinen gesamten Lebenszyklus nützlich sind.
Zu den unverzichtbaren Informationen gehören die Eigenschaften und Energiedaten der Gebäudehüllen, die technischen Datenblätter der Materialien (Ziegelsteine, Dämmung, Putz usw.), der Wärmedurchgangswert usw. Es ist daher unerlässlich, jeder Gebäudehülle einen spezifischen Wandaufbau zuzuordnen, die Sie entweder von Grund auf neu erstellen oder aus dem von der Software vorgeschlagenen Katalog auswählen können.
Sehen wir uns an, wie man mittels BIM-Softwares einen Wandaufbau definiert.
Um einen benutzerdefinierten Wandaufbau zu erstellen, können Sie vorhandene Materialschichten im Katalog bearbeiten oder neue hinzufügen.
Mit dem neuen Edificius usBIM, können Sie beispielsweise wie folgt vorgehen:
- suchen Sie unter den vielen Arten von Wandaufbau in den Bibliotheken;
- ändern Sie einen vorhandenen Wandaufbau durch Verschieben der Materialschichten an die gewünschte Stelle;
- ändern Sie einen bestehenden Wandaufbau durch Hinzufügen der erforderlichen Materialschichten, indem Sie diese aus den Edificius-Bibliotheken auswählen;
- ändern Sie einen bestehenden Wandaufbau, indem die Sie Materialschichten entfernen oder durch neue Schichten ersetzen;
- erstellen Sie einen neuen Wandaufbau, indem Sie die Materialschichten aus den Edificius-Bibliotheken hinzufügen.
Nachdem Sie den Wandaufbau definiert und den Gebäudehüllen des Modells zugewiesen haben, können Sie sich den Details widmen, um Ihr Projekt so realitätsnah wie möglich zu gestalten.
So können Sie beispielsweise die Schnittpunkte der verschiedenen Materialien an den Übergängen zwischen mehreren Gebäudehüllen kontrollieren und sicherstellen, dass die gleiche Materialschicht durchgängig vorhanden ist. Sie können den verschiedenen Materialschichten unterschiedliche Prioritäten zuweisen, indem Sie eine Hierarchie zwischen den verschiedenen Schichten erstellen. Dies ermöglicht korrekte Überschneidungen zwischen den verschiedenen Materialien bzw. Materialschichten.

Prioritäten der Materialschichten in Edificius definieren
Die Materialschicht, der eine höhere Priorität zugewiesen wird, durchläuft die anderen Schichten, bis sie sich mit anderen Materialien gleicher Priorität verbindet. Ziel ist es, die reale Situation getreu darzustellen.
Aktivieren Sie dazu einfach das Häkchen bei „Kern“ und wählen Sie „Art der Materialschicht“.
So haben beispielsweise Materialien, bei denen das Häkchen bei „Kern“ aktiv ist, eine hohe Priorität. Wenn sie sich mit Materialien überschneiden, die eine niedrigere Priorität haben, kreuzen sich diese, bis sie mit anderen Materialien gleicher Priorität verschmelzen.
Die Priorität nimmt zu, und Sie können sie aus einem Dropdown-Menü auswählen, das mit „Bekleidung“ beginnt und mit „Struktur“ endet. Um herauszufinden, ob die Prioritäten den einzelnen Ebenen korrekt zugewiesen wurden, können Sie im Fenster der Eigenschaften unter „Priorität“ nachsehen (je höher der Wert, desto höher die Priorität).
Eine weitere Unterscheidung der Priorität kann durch die Symbole „+“ und „-“ in „Art der Materialschicht“ vorgenommen werden, die eine Erhöhung oder Verringerung der in den Eigenschaften sichtbaren so genannten „Punktzahl“ bewirken.
Diese Methode ermöglicht es Ihnen, die Überschneidungen zwischen den verschiedenen Materialschichten der einzelnen Elemente korrekt darzustellen.
Jetzt können Sie den Wandaufbau in der 3D-Ansicht oder direkt in den Plänen anzeigen.