As-Built-Dokumentation was es ist und wofür es verwendet wird

As-Built-Dokumentation (Bestandsdokumentation): Was es ist und wofür es verwendet wird

As-Built oder Bestandsdokumentation ist die Gesamtheit der Informationen, die sich auf das Gebäude beziehen und nach seiner Realisierung aktualisiert werden. Sehen wir, worum es sich handelt

Was ist eine Bestandsdokumentation? Wie wird sie verwendet? Warum sollten Sie sich dafür interessieren?

Unter As-Built Documentation (Bestandsdokumentation) versteht man die aktualisierte und nach Fertigstellung geprüfte Gebäudedokumentation. In diesem Artikel werden wir sehen, warum sie so wichtig ist.

Wenn Sie sich für das Thema interessieren, empfehlen wir Ihnen auch ein BIM-Management-System zu verwenden, um kostenlos 3D-Modelle und die As-Built-Dokumentation einfach, sicher und kollaborativ zu verwalten.

Was ist die As-Built-Dokumentation?

Die „As-Built“-Dokumentation ist ein Satz von Daten und 3D-Modellen, die das Gebäude so darstellen, wie es tatsächlich realisiert wurde, und die dem Auftraggeber nach der Fertigstellung übergeben wird.

As-built-Daten umfassen alle Änderungen und Ergänzungen, die während des Bauprozesses im Vergleich zum ursprünglich genehmigten Projekt vorgenommen wurden. In der Regel, umfassen diese auch Abmessungen, Merkmale und Geometrien aller Bauelemente, wie sie nach Abschluss der Arbeiten mittels der Bestandsaufnahme (As-Built Survey) erfasst wurden. Die geometrische Vermessung kann mit verschiedenen Geräten erfolgen: Laserscanner, Drohnen, Totalstation usw.

Es ist empfehlenswert, bereits während der Bauphase an der As-Built-Dokumentation zu arbeiten und die Informationen bei jeder Änderung zu aktualisieren. Auf diese Weise wird sichergestellt, ein virtuelles Informationsmodell zu erzeugen, das mit dem realen Bauwerk übereinstimmt und die Vertragsbedingungen vollständig erfüllt.

BIM Modell mit AS-Built-Dokumentation

BIM Modell mit AS-Built-Dokumentation

Die As-Built-Dokumentation findet im Bauwesen zahlreiche Anwendungen, insbesondere für:

  • Bauunternehmen, die aktualisierte Daten benötigen, um nachzuweisen, dass sie die Arbeiten im Einklang mit dem Projekt ausgeführt haben;
  • Auftraggeber, Käufer und Immobilienverwalter, die Zugang zu allen Gebäudedaten (vom ursprünglichen Entwurf bis zum Ist-Zustand) benötigen, um die notwendigen Garantien zu erhalten oder Wartungsarbeiten, Renovierungen usw. besser verwalten zu können;
  • Unternehmen und Fachleute, die in Zukunft am Gebäude arbeiten werden und aktualisierte und vollständige Modelle benötigen;
  • Banken und Versicherungen, die beispielsweise Sicherheiten für Hypotheken und Darlehen benötigen.

Die As-Built-Dokumentation ist für jede Art von Projekt erforderlich. Es können ganze Gebäude, Fassaden oder sogar einzelne Räume veranschaulicht werden, sowie jede Art von Eingriffe: von der Sanierung gebäudetechnischer Anlagen in einem bereits realisierten Gebäude bis hin zur Neuplanung eines Gebäudekomplexes.

Das Bauunternehmen ist in der Regel für die Erstellung und Übergabe der As-Built-Dokumentation, an den Auftraggeber verantwortlich. Vor der Übergabe an den Auftraggeber müssen die Unterlagen vom beauftragten Fachmann abgenommen und genehmigt werden.

Die Vorteile der As-Built-Dokumentation sind:

  • Verwaltung von Mängel – die Verknüpfung mit einer BIM-Validation-Software, ermöglicht es, alle IFC-Daten jedes Informationsaustauschs zu verwalten und zu kontrollieren und Validierungsberichte zu erstellen, die die Qualität des Modells sicherstellen;
  • Mängelerkennung – Mängel werden frühzeitig erkannt und korrigiert, um zu verhindern, dass die Kosten für die Mängelbeseitigung untragbar werden;
  • Qualitätsmanagement – gewährleistet eine höhere Qualität des Bauwerks, da Mängel vor der Übergabe des Bauwerks erkannt und behoben werden;
  • Konformitätsprüfung – der Vergleich vom realen und virtuellen Modell, ermöglicht die Überprüfung der Konformität und die Aktualisierung der Dokumentation im Falle von Unstimmigkeiten.

Letztlich sorgt die Bestandsdokumentation (As-Built) für mehr Transparenz zwischen Auftraggeber und Bauunternehmen, da jedes Detail dokumentiert ist und somit leichter überprüft werden kann.

Was sind die häufigsten Beispiele für As-Built-Dokumentation

Traditionell werden die gängigsten Beispiele von “As-Built”-Dokumentation durch 2D-CAD-Zeichnungen dargestellt.

Diese Vorgehensweise entwickelt sich mit den Fortschritten der BIM-Methoden und der zunehmenden Nutzung, seitens Fachleute, durch intelligente 3D-Modelle und gemeinsame Datenumgebungen, ständig weiter.

Eine 2D-CAD As-Built-Zeichnung, wie z. B. ein Grundriss eines Wohnhauses, stellt die genauen Abmessungen der einzelnen Räume durch eine Linienzeichnung dar. Das bedeutet, dass der 2D-Grundriss, keine zusätzlichen Informationen über die dargestellten Elemente enthält (wie z.B. Art des Bodenbelags, Materialien, Kosten der Arbeiten, Bauzeiten usw.).

Ein BIM-Modell hingegen besteht aus intelligenten parametrischen Objekten, denen alle für den Lebenszyklus des Bauwerks erforderlichen Informationen zugeordnet werden können.

Bei der Verwaltung eines BIM-Modells im Ist-Zustand ist es möglich, ein beliebiges Objekt (ein Fenster, eine Stütze usw.) auszuwählen und die damit verbundenen Informationen anzuzeigen. Außerdem ist es jederzeit möglich, das Modell mit neuen Informationen zu implementieren oder bestehende Informationen zu aktualisieren, falls sich im Laufe der Zeit Änderungen ergeben. Das Bestandsmodell (As-Built) ist daher immer aktuell und vollständig und stellt einen reichhaltigen Informationsbehälter dar, der von Fachleuten und Bauunternehmern jederzeit konsultiert werden kann.

Die Datenverwaltung könnte sich jedoch ohne ein geeignetes Tool äußerst komplex erweisen, da BIM-Daten:

  • aus verschiedenen Dateitypen bestehen;
  • oft über mehrere Softwares verteilt sind, was die gemeinsame Nutzung und Zusammenarbeit erschwert;
  • sich mit der Entwicklung des Projekts ständig ändern, so dass es schwierig ist, den Überblick über alle Änderungen zu behalten.

Die einzige Möglichkeit, BIM-Daten effektiv zu verwalten, ist der Einsatz einer BIM-Data-Management-Software, d.h. einer cloudbasierten Plattform, die das BIM- Datenmanagement an einem zentralen Ort, direkt online und in Echtzeit verwaltet.

Diese gewährleistet allen Projektbeteiligten den Zugriff auf die neueste Version des BIM-Modells, erleichtert die Überwachung von Änderungen und vermeidet Missverständnisse und Verzögerungen während der Bauphase.

Warum die As-Built-Dokumentation notwendig ist

Nach Abschluss der Arbeiten entspricht das realisierte Bauwerk niemals perfekt dem Projektmodell.

Dies könnte daran liegen, dass die im Entwurf formulierten Bedingungen variieren oder sich als fehlerhaft erweisen. Während der Bauausführung können Budgetänderungen, Bewertungsfehler und unvorhergesehene Ereignisse auftreten, die eine Neugestaltung und Überarbeitung erfordern.

Selbst der reibungsloseste Bauprozess und die fortschrittlichste BIM- oder VDC-Methode können dazu führen, dass ein Gebäude entsteht, das auch nur geringfügig vom ursprünglichen Entwurf abweicht.

Unter dieser Voraussetzung erweist es sich als notwendig, das Projektmodell und die damit verbundenen Informationen an die tatsächlichen Bedingungen zur aktualisieren, um ein Modell zu erhalten, das mit dem realisierten Modell übereinstimmt und einen echten Digital-Twin (digitalen Zwilling) des bestehenden Bauwerks darstellt.

Zusammenfassend ist die As-Built-Dokumentation nützlich um:

  • nachzuweisen, dass das, was realisiert wurde, vollständig den Vertragsbedingungen entspricht;
  • über ein aktuelles Informationsmodell zu verfügen, das dem Ist-Zustand des Bauwerks entspricht;
  • einen sicheren Ausgangspunkt für künftige Wartungsarbeiten zu haben;
  • die Interessen von Auftraggebern und Bauunternehmen zu sichern und schützen;
  • künftigen Fachleuten, aktuelle und vollständige Informationen über das Bauwerk zu liefern.
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