BIM in der Entwurfsphase: Eigenschaften und Vorteile
Warum es vorteilhaft ist, den BIM-Modus in der Entwurfsphase zu verwenden und mit welchem Ansatz sollte er in der täglichen Arbeit angewendet werden (Teil 2)
Techniker und Baufachleute müssen sich nach Abschluss der vorläufigen Entwurfsphase (siehe Teil 1), mit der Projektentwicklung beschäftigen. Dies erfordert eine Implementierung mit zunehmend detaillierteren Informationen. Man muss verschiedene Analysewerkzeuge aktivieren, um bestimmte Berechnungen auszuführen, welche das Leistungsverhalten der Konstruktion ermitteln.
Die Aktivität der Projektentwicklung basiert natürlich auf dem letzten „concept design“, welchem detaillierte Merkmale hinzugefügt werden, um die strukturelle Systeme zu entwerfen, die mechanischen Systeme zu dimensionieren usw.
Zu diesem Zweck werden die Informationen der Objekte vermehrt, aus denen das BIM-Modell des Gebäudes besteht.
Die Objektbibliothek
Die Verfügbarkeit von Objektbibliotheken bereits in der Vorplanung kann einen besseren Start der Entwicklung ermöglichen.
Wir möchten die Aufmerksamkeit darauf richten, wie die Erstellung einer oder mehrerer interner Bibliotheken (wie zum Beispiel differenziert nach Typologie der Gebäude oder Leistung) einen wichtigen Know-how-Transfer von einzelnen Team-Komponenten zum Team ermöglichen.
Interoperabilität zwischen Modellen
Der Übergang von Zeichnungen zu elektronischen Modellen öffnet den Weg für virtuelle Interaktionen, die remote ausgeführt werden und immer komplexer und anspruchsvoller werden: E-Mail-Kontakte, Videokonferenzen, Cloud-Repositories, Modellanmerkungen direkt von der Baustelle usw. Dies erschafft einen neuen kollaborativen Arbeitsmodus und neue Effizienzanforderungen (wie z.B. differenzierte Zugriffsrechte, automatische Benachrichtigungen an das betreffende Team usw.)
In diesem Szenario kann sich der Überprüfungsprozess eines Projekts auf völlig anderer Weise als bisher in Bezug auf Timing und Effizienz entwickeln. Die Interoperabilität zwischen Modellen begünstigt dank sofortiger Überprüfungen Reflexionen und Revisionen und ermöglichen eine sofortige Feststellung von Korrekturbedarf, durch die automatische clash detection.

Beispiel für eine Föderation zwischen Architektur und Strukturmodell
Überprüfung und Echtzeitaktualisierung des Projekts werden zum neuen Arbeitsmodus, was ein kennzeichnendes Merkmal für BIM-Methodik ist ebenso wie Kostenkontrolle (weitere grundlegende Anforderung), die dynamisch mit der Entwicklung des Projekts durchgeführt wird.
Auch die traditionelle Berichterstellung der Projekte verwandelt sich in eine nahezu automatische Aktivität: aus den Modellen kann man, Graphen und Berichte erhalten, die immer kohärent sind, da diese aus dem erstellten virtuellen Modell abgeleitet werden.
BIM: Paradigmenwechsel in Bezug auf Prozesse
Die BIM-Methodik eröffnet einen neuen und günstigeren Arbeitsmodus: Wenn die Entwicklung eines 3D-Modells Informationen enthalten muss, um die verschiedene Analysenarten und die Produktion zu erleichtern, erfordert seine Umsetzung eine Implementierung von immer detaillierteren und früheren Entscheidungen.
Die folgende Abbildung verdeutlicht die notwendige Transformation etablierter Berufspraktiken.

MacLeamy-Kurve, mit hervorgehobenen Vorteilen der BIM-Verwendung
Wenn das Etablieren von BIM einen echten Paradigmenwechsel in Bezug auf Prozesse, Arbeitspraktiken und Projektvision darstellt, muss man eine organisatorische Veränderung von Entwurfsstrukturen durchlaufen, was einen echten kulturellen Wandel darstellt!
Die Entwerfer sind eingeladen, das Projekt nicht mehr im Hinblick auf 2D-Zeichnungen, sondern als digitale Modelle, Datenbanken, Plattformen usw. zu betrachten.
All dies kann ausgehend von einer fortschreitenden Nutzung von BIM-Authoring und BIM-orientierten Softwares erfolgen, welche ermöglichen, die Vorteile dieser neuen Tools „selbst zu erleben“. Mit gezielten Ansätzen und/oder Pilotprojekten können neue Arbeitsverfahren entwickelt werden, um die Möglichkeiten dieser neuen Methodik zu maximieren.